" Der Schwierigste Gegner im ganzen Turnier"

Zur Jubiläumsauflage in Neuhaus am Rennweg beeindruckt der Titelverteidiger FC Coburg vor allem das unterklassige Team von Gastgeber SG Lauscha/Neuhaus


NEUHAUS AM RENNWEG. Zum Jubiläumsturnier um den Rennsteigpokal, dem 25., ließ der Titelverteidiger aus Bayern, der FC Coburg, nichts anbrennen. Gegen den 1. FC Sonneberg siegten die momentan Führen- den der Landesliga Bayern Nordwest im Endspiel und nahmen somit den Pokal wieder mit nach Hause. Stimmung auf den Rängen verbreiteten gut 450 Zuschauer, die überwiegend faire, spannende und interessante Begegnungen sahen.


Neben dem Klassiker des Tages – das Duell zwischen den Erzrivalen aus Sonneberg gegen Steinach (2:1) – trafen Goldlauter auf Suhl (4:2) und Hildburghausen auf Schleu- singen (4:1). Das höchste Ergebnis des Turniers erreichte Landesliga-Spitzenreiter Coburg im Turnier. Gegen Schleusingen setzte sich die Klasse der Franken durch. Gelungene Dribblings, schnelles, genaues Passspiel – das ließ den Klassenunterschied zum Kreis- oberliga-Siebten Schleusingen deutlich wer- den. Am Ende hieß es 9:0 für die Vestekicker.

Teufelskerl beim Strafstoßschießen

Überraschend stark setzte sich das Team von Kreisoberligist SG Lauscha/Neuhaus um Trainer Volker Probst schon in der Vorrunde in Szene. Den Hausherren gelang im ersten Vorrundenspiel in letzter Sekunde das entscheidende Tor gegen den 1. FC Sonneberg 04, dem Vierten der Landesklasse. Wie verwandelt trumpften die Gastgeber gegen den Siebten der Kreisoberliga, SC 07 Schleusingen, auf. Am Ende stand es 5:1 für die SG Lauscha/Neuhaus. Dagegen waren die Probst- Schützlinge gegen Eintracht Hildburghausen (4./Landesklasse) nicht wiederzuerkennen. Das nutze das Eintracht-Team und landete einen Kantersieg zum 2:0. Jedoch reichte es zum Weiterkommen für den Underdog.

Im Halbfinale schienen die Hausherren als einzige an diesem Tag, den versierten Technikern aus der Europastadt Coburg ein Bein stellen zu wollen. Die SG-Abwehr um Steve Büchner zeigte sich als Bollwerk, ob- wohl die Mannen um Torschützenkönig Aykut Civelek alles versuchten, indem sie konzentriert und resolut agierten. Im Angriff der SG wollte aber das Runde nicht ins Eckige – verpuffte Chancen bei den Hausherren sorgten für Raunen auf den Rängen. Auch die Unterstützung der einheimischen SG-Fans, die bis zum Schluss lautstark aushielten, half nichts. Einen einzigen Fehler konnte die SG Lauscha/Neuhaus nicht verhindern – damit war für die Coburger der glückliche Einzug ins Finale mit einem 1:0 erreicht.

Spannend gestaltete sich die Begegnung im Spiel um den dritten Platz, in der die SG SV 08 Steinach auf die SG Lauscha/Neuhaus traf. Im einzigen Turnierspiel, das unentschieden endete, musste das Neunmeterschießen entscheiden. Mario Kleinteich, der Keeper des SG Lauscha/Neuhaus, hatte den richtigen Riecher und entschärfte den platzierten Neuner des zweiten Steinach Schützen Heinz, womit der dritte Platz für die Gastgeber mit dem 3:2 gesichert war.

Das Endspiel zwischen dem 1. FC Sonneberg 2004 und dem FC Coburg lief weniger spektakulär als manche Pokalfights der Vorjahre, aber für die Zuschauer dürfte es wieder ein sehenswertes Turnier gewesen sein. Die Sener, Özdemir und Civelek wirbelten im Finale dem Sieg mit 4:1 Toren entgegen. Selbst bei Coburgs letztem Mann, Luis Krempel, liefen sich die Sonneberger fest. Civelek traf übrigens insgesamt neun mal und wurde Schützenkönig.


Detlef Baumbach (Zuschauer): 

In der Regel war ich jedes Jahr hier. Ich habe auch die Spiele gesehen, bei denen Jena hier gespielt hat und auch Pößneck. Alles, was auch im Freien Wort da- rüber geschrieben stand, haben wir erlebt. Die ersten zwei Spiele aus Neuhäuser Sicht waren sehr erfreulich. Die Dominanz der Coburger in der Gruppe B ist erschreckend, weil sie physisch, taktisch und auch spielerisch überlegen sind.


Volker Probst (SG Lauscha/ Neuhaus, Trainer): 

Ich denke, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben. Wir haben im Halbfinale Coburg ganz schön herausgefordert. Mit ein bisschen mehr Cleverness wäre vielleicht auch das Finale drin gewesen. Mit dem dritten Platz sind wir hochzufrieden.


Lars Müller (FC Coburg, Trainer): 

Probleme hatten wir vor allem im Halbfinale, als wir die Chancen nicht genutzt haben. Wir haben uns aber gesteigert und die Null gehalten. Insgesamt war es ein souveränes Auftreten; die Jungs haben Spaß am Fußball. Wichtig war aber,

dass sich keiner für die Rückrunde verletzt.


Sertan Sener (FC Coburg, Spieler): 

Wir sind mehr als zufrieden. Wir wussten, was auf uns zukommt. Es war vor drei Jahren schon ein schwieriges Turnier. Wir haben gesagt: Keinen Gegner unterschätzen. Wunderbare Fußballer hier, wir haben schöne Tore gesehen. Bei Sonneberg haben wir gesehen, dass da die Luft raus war. Wir wollten am Ende mehr, deswegen war auch der Turniersieg am Ende verdient. Man muss sagen, dass es uns die Heimmannschaft am schwersten gemacht hat. Das hätten wir nicht gedacht. Was die gekämpft, was die geackert haben. Sie waren heute der schwierigste Gegner im ganzen Turnier. Respekt! Gute Truppe!


Nick Fischer (SG Lauscha/ Neuhaus, Spieler): 

Das war eine Wahnsinnsleistung unserer Mannschaft, allein gegen Coburg. Ansonsten haben wir gegen Steinach gewonnen; ich bin sehr zu- frieden. Im dritten Spiel, gegen Hildburghausen, sind wir eingebrochen, weil wir

nicht nah genug am Mann waren, eben immer zu spät.


Julian Held (1. FC Sonneberg 2004, Torwart): 

Der Einzug ins Finale war Ziel. Dass wir es nachher noch verloren haben, ist natürlich ärgerlich. Aber gegen eine starke Mannschaft wie Co- burg kann man das schon verkraften, denke ich. Im Großen und Ganzen war es trotzdem ein erfolgreiches Turnier.


Tim Annemüller (Schiedsrichter): 

Ein rundum gelungenes Turnier, das fair geführt wurde. Für uns war alles im grünen Bereich das zeigen die zwei Zeitstrafen und zwei gelbe Karten.


Dieter Greiner (Veranstalter, Vereinschef des Wintersportvereins Neuhaus): 

Eine schöne Veranstaltung nach zwei Jahren und mit über 400 Leuten eine gute Kulisse. Es hat alles gut ge- klappt, außer dass immer wieder auf dem Spielfeld gewischt werden musste. Das ist Regenwasser, das von oben runterkommt. Die Hausmeister wissen es, aber zuständig für die Halle ist der Landkreis.



Norbert Kleinteich





Sieger FC Coburg






2. Platz 1.FC Sonneberg 09



3. Platz SG Lauscha/Neuhaus


Eure SG




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